, Baschi Fankhauser

Herren 1: Saisonbericht NLB

Klassisch startete die Saison 2022/2023 für das Fanionteam. Zu einem klassischen Start gehören der Start des Sommertrainings, ein Kickoffevent und ein «trümmliges» Cup-Spiel. Das erste Cup-Spiel der Saison wurde trotzdem gewonnen und in den folgenden Wochen wurde unter Leitung vom Athletiktrainer Adrian Steiner geschwitzt. Während dem Sommertraining gab es eine gewisse Anpassung des Programms im Vergleich zu früheren Jahren. Neben zwei Physis-Trainings wurde neu einmal in der Woche im technischen Bereich gearbeitet, was sicherlich gewinnbringend und zukunftsträchtig ist. Im Verlauf des Monats Juli starteten die Testspiele, wobei zweimal gegen oberklassige Teams gespielt wurde. Gegen die Unihockey Tigers musste eine Niederlage weggesteckt werden und gegen Floorball Köniz egalisierte ein Unentschieden. Obwohl wir noch nicht sehr viel Zeit in der Halle verbrachte hatten und die taktischen Neuerungen noch nicht optimal sassen, waren die Trainer grundsätzlich zufrieden mit dem Gezeigten. Zum Feinschliff vor der Saison ging es ins Trainingslager nach Sursee. Der Campus Sursee, wo sonst auch viele Berufsleute des Baugewerbes aus- und weitergebildet werden, konnte uns jedoch nicht beibringen, wie man erfolgreich Zement anrührt. Mehr dazu später… Während des Trainingslagers definierte das Team die Saisonziele. Das Erreichen der Playoffs war das Hauptziel.

Nach dem Trainingslager nahm die Mannschaft an der Stöckli Challenge in Basel teil und spielte am selben Wochenende die nächste Cup-Partie gegen Lausanne. Gegen Lausanne zeigten die Eggiwiler einen souveränen Auftritt und erspielten sich für die nächste Runde ein Duell mit dem NLA-Aufsteiger Basel Regio. Doch bevor es zum nächsten Cup-Spiel kam, standen noch weitere Testspiele und Trainings auf dem Plan. Nach zwei erfolgreichen Testspielen gegen Konolfingen und Schüpbach erreichte man an der Albis Trophy den zweiten Rang. Einen ersten Dämpfer gab es in einem Testspiel gegen den UHC Thun. Der NLA-Absteiger zeigte dem Team auf, dass es nach der bisherigen erfolgreichen Saisonvorbereitung doch noch einige Aufgaben zum Erledigen gab. Am Saisonstartwochenende stand am Samstag der Cup 1/16-Final an. Das umkämpfte Spiel ging verloren und am Tag darauf begann die NLB-Saison nach einer guten Vorbereitung.

Der Verlauf der Saison nach Siegen und Niederlagen sieht wie folgt aus:

S-N-N-N-S-N-S-N-S-S-N-S-S-N-N-S-S-N-N-N-S-N-N-S-S-S (rot = Playouts)

Man muss nun kein Sportexperte sein, um zu sehen, dass Konstanz ein Fremdwort war. Das Team verpasste die Playoffs schlussendlich hauchdünn und beendete die Saison auf dem 9. Rang. Wo suchen wir nun die Gründe für das verpasste Saisonziel Playoff? Es gibt sicherlich verschiedene mögliche Lösungsansätze:

  • Im Verlauf der Saison gab es mehrere personelle Schicksalsschläge, welche das Team wegstecken musste. Der Sport rückte in diesen Momenten in den Hintergrund und dies war leider im Verlauf der Saison verschiedentlich der Fall. Dazu schlug auch die Verletzungs- und Grippehexe mehrmals brutal zu. Das führte dazu, dass wir häufig das Kader mit Spielern der zweiten Mannschaft und der U21 ergänzen mussten. Besten Dank für eure Unterstützung an dieser Stelle! In der wohl schlimmsten Woche, waren am Dienstag vier und am Donnerstag acht gesunde Spieler mit NLB-Lizenz im Training. Aufgrund dieser Gründe ist es erstaunlich, dass die Mannschaft die Playoffs nur so knapp verpasste und nicht an den vielen negativen Erlebnissen zerbrach!
  • Ein weiteres Manko war die Defensive. Wir erhielten haarsträubend viele Gegentore in dieser Saison. Die Umstellung des Systems funktionierte während der Vorbereitung und bei der ersten Runde. Im zweiten Spiel liefen wir mehrmals gegen Ticino ins Messer – wobei wir uns teilweise wie «Schulbuben» anstellten – und begannen bereits zu zweifeln, woran es liegt. Mit vielen Gedanken und weniger Vertrauen in uns selbst kamen wir bis zur WM-Pause (nach 8 Runden) in einen leichten Teufelskreis, was die Defensive anging. Die Defensive konnte dann gegen Ende der Saison verbessert werden und muss sicherlich noch einmal besser werden für die nächste Saison.
  • Obwohl wir, wie bereits erwähnt, einige Schicksalsschläge wegstecken mussten, fehlte schlussendlich auch die Breite und Qualität im Kader. Das Kader konnte Ausfälle von Leistungsträgern nur teilweise wegstecken, aber ein Konkurrenzkampf um Stammplätze kam nie wirklich auf. Aus sportlicher Sicht muss man für die Zukunft wieder ein konkurrenzfähiges Kader haben, wenn man in der NLB bestehen will.
  • In den Specialteams überzeugte Eggiwil nicht. Das Powerplay war blass und im Boxplay kassierte man zu viele Tore. Einerseits nahm die Mannschaft sehr viele (dumme) Strafen und andererseits verpassten es die Trainer, genügend Zeit in die Specialteams zu investieren.

Die Playoffs wurden wie beschrieben verpasst und somit ging es in die Playouts gegen Unihockey Langenthal Aarwangen (ULA). Für diejenigen Spieler, die schon mehrere Jahre im Team sind, war dies ein ungutes Gefühl! Denn Eggiwil hat noch nie in den Playouts eine Serie gewonnen und stieg jeweils ab, wenn es die Playouts erreichte. Für die Vorbereitung der Serie gegen die beiden Ex-Headcoaches trainierte die Mannschaft zusätzlich am Samstag, um optimal vorbereitet zu sein. Dabei wurde ebenfalls Zeit ins Box- und Powerplay investiert, da man ja hierbei in der Saison nicht gerade überzeugt hatte. Hauptsächlich das Verbessern des Boxplay sollte sich als wichtig erweisen. Detailliert wurde das Spiel von ULA und die Eigenschaften der Einzelspieler analysiert. Dasselbe machten wohl die Ex-Coaches, da unsere Spieler beim Trashtalk von ULA-Spielern mit ihren Spitznamen angesprochen wurden. 😉 Es war zu erwarten, dass die Spiele hart und emotional werden würden und wie der Chronist von ULA auf der Website schrieb, können auch Playouts für Spannung sorgen. Der Start ins erste Spiel verlief wie gewünscht, da wir unseren Gameplan zu Beginn umsetzen konnten. Leider vergassen wir dann kurz den Gameplan im 2. Drittel des ersten Spiels und mussten nach der Verlängerung als Verlierer vom Feld. Am nächsten Wochenende reisten wir schon mit etwas Druck nach Langenthal. Nach einer souveränen Teamleistung gewannen wir verdient mit 9:4 und konnten am Sonntag in der BOE gleich nachlegen. Dieses dritte Spiel gewannen wir erst in der Verlängerung nach einem extrem intensiven und emotionalen Spiel. Im Spiel 4 konnten wir den Sack zumachen und den Ligaerhalt sichern. Über die ganze Serie konnten wir mit der ruppigen Spielweise insgesamt besser umgehen und in den entscheidenden Momenten einen kühlen Kopf bewahren. Zudem überzeugten wir in den Specialgames, was jedoch beim Powerplay etwas überraschend war.

Nun heisst es die Unihockeypause bis zum Sommertraining zu geniessen und in der nächsten Saison wieder voll anzugreifen.

HEJA EGGI